Freitag, 22. August 2014

[Buchrezension] Sannah & Ham von Tom Ellen und Lucy Ivison

 

Klappentext:
Genau einen Sommer lang brauchen Hannah und Sam, um ein echtes Liebespaar zu werden.
Dabei ist bereits die erste Begegnung für beide unvergesslich. Wer verliebt sich schon auf dem Klo? Aber bevor das Schicksal sie endlich zueinander führt, müssen sie peinliche Situationen überstehen und die gutgemeinten, aber hirnrissigen Ratschläge ihrer Freunde umsetzen. Und dann können sie sich – hurra! - vom schrecklichsten aller schrecklichen Albträume verabschieden: womöglich NIEMALS ihre Jungfräulichkeit zu verlieren.


Erster Satz:
Grace stürzte so wild zu meiner Schlafzimmertür herein, dass sie  fast vornüber fiel.

Eye-Candy: 
Das deutsche Cover finde ich einen Tick besser, da es schön schlicht ist und das Päärchen im Mittelpunkt steht. Aber auch die englische Version ist sehr süß und verspielt, was gut zur Handlung passt. Seid nicht verwirrt, was den Titel (dt. Hummer) und die tatsächlichen Hummer angeht. In der Handlung spielen sie eine relativ wichtige symbolische Rolle für Hannah und ihre Freundinnen.

Inhalt: 
Hannah und Sam haben gerade ihre Abschlussprüfungen hinter sich gebracht und bangen um ihre weitere Zukunft. Aber bevor das richtige Erwachsenenleben anfängt, wollen sie noch mit ihren Freunden so richtig abfeiern, in Urlaub fahren und einige wichtige Dinge erledigen. Wie zum Beispiel ihre Unschuld zu verlieren. Doch das, ist nicht so einfach, wie sie anfangs gedacht haben …

Meine Meinung:
Im Fokus des Buches steht die Liebsesgeschichte zwischen Hannah und Sam, die beiden Protagonisten, aus deren Sicht die Handlung abwechselnd erzählt wird. Beide treffen unter skurillen Umständen aufeinander und diese zum Schreien lustige Komik zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch.

Hannah ist die typische Heldin eines Jugendromans. Anfangs unsicher, sehr nett zu allen, findet sich selber nicht sehr hübsch (aber alle anderen finden sie sehr hübsch) und versucht aus dem Schatten ihrer schillernden besten Freundin herauszutreten.
Eigentich liegt hier viel Potential für eine großartige Charakterentwicklung, aber auf die wartet man lange vergebens. Anstatt ihrer Freundin Stella einfach mal die Meinung zu sagen, dreht sie irgendwelche Dinge hinter dem Rücken von Stella. Gerade dann, wenn man als Leser denkt, boah jetzt wehr dich doch einmal richtig und sag der deine Meinung! Tut sie es nicht, stattdessen spielt sie die beleidigte Leberwurst und nach einer Weile ist alles gut, ohne dass sich beide ausgesprochen haben. Löst man so Konflikte? Kann man das als Freundschaft bezeichnen, wenn eine Partei immer einstecken muss?

Sam ist ähnlich wie Hannah schüchtern und unsicher, was sein Äußeres angeht. Dass auch er gutaussehend ist, er es aber nicht merkt, das lasse ich mal unkommentiert. Obwohl er intelligent zum ist, hat er Phasen, in denen er seinen gesunden Menschenverstand verabschiedet und sich in einen nervösen Nervenbündel verwandelt. Alle trampeln auf ihm herum und das Mädchen, das er haben möchte ist zum Greifen nah und was macht er? Er setz es in den Sand.
Bei seiner Erzählperspektive lernt man echte Männerfreundschaften kennen. Die Jungs hängen zwar zusammen ab, aber eine tiefsinnige Freundschaft konnte ich nicht ausmachen. Dennoch waren sie unterhaltsamer, als die Mädels-Fraktion.

Die Probleme und Steine, die sich den beiden Protagonisten in den Weg legen, sind beinahe alle selbstverschuldet. Ein Missverständnis nach dem anderen häuft sich aufeinander an und dabei müssten die beiden einfach nur mal miteinander reden oder einfach mal nicht überreagieren und vor Eifersucht schäumen.
Das war so unglaublich frustrierend, was irgendwie auch gut war, weil der Leser (zwar genervt) zum Weiterlesen gezwungen wurde …

… jedoch hätte das nicht geklappt, wenn die beiden Autoren nicht so humorvoll und flüssig schreiben würden. Wenn man sich erst einmal auf Sam und Hannah eingelassen hat, kommt man auch schnell voran.

Was mich am meisten genervt hat, war die Tatsache, dass Sex unter den Jugendlichen vorausgesetzt wurde. Klar macht man sich in dem Alter Gedanken um dieses Thema, aber sollten sich alle Gespräche ständig darum drehen, so schnell wie möglich Sex zu haben, um dazuzugehören? Sollte man jungen Mädchen und Jungen die Botschaft vermitteln, dass es okay ist mit dem erstbesten zu schlafen und wenn es nicht klappt, tja dann YOLO, gibt ja genügend Typen auf dem Planeten.
Auch wenn die Autoren das nicht so gemeint  haben oder es nicht so rüber bringen wollten, bei mir ist das so angekommen und das meinen Lesespaß ziemlich gehemmt.

In der Kürze liegt die Würze:
Humorvolle Boy meets Girl-Geschichte; lustige Dialoge; lustige Nebencharaktere; viele Missverständnisse

Bewertung:  
Wenn die Charaktere nicht ganz so waschlappig gewesen wären oder sich die Wandlung eher  vollzogen hätte, gäbe es weniger Längen in der Handlung. Auch hätte man auf einige Missverständnisse getrost verzichten können und stattdessen einen Nebenstrang einbauen können, um die Dinge ab und zu aufzulockern. Mein größter Kritikpunkt die Sache mit dem Sex. Ich verstehe, die guten Absichten des Autoren Duos das tabu Thema Sex der Jugend näher zu bringen und ein aufgeklärteres Ambiente zu schaffen. Jedoch hätte man hier auch anders vorgehen können, daher ♥♥♥ Herzchen.

Autoren:
Lucy Ivison ist Herausgeberin des Online-Magazins Whatever After und gibt in Londons Mädchenschulen Kurse zur Förderung von Kreativität und Selbstbewusstsein. Mit Tom Ellen ist sie seit der 6. Klasse befreundet – und zwei Jahre lang waren die beiden sogar ein Paar. Jetzt schreiben Tom und Lucy gemeinsam Bücher. „Sannah & Ham“ ist ihr Debüt. (Quelle)

Tom Ellen lebt in London, arbeitet als Journalist und hat bereits für ShortList, Time Out, Vice, talkSPORT, ESPN und Viz geschrieben. Mit Lucy Ivison ist er seit der 6. Klasse befreundet – und zwei Jahre lang waren die beiden sogar ein Paar. Jetzt schreiben Tom und Lucy gemeinsam Bücher. „Sannah & Ham“ ist ihr Debüt. (Quelle)


 
Vielen Dank an: 


Für dieses Rezensionsexemplar!


Und danke auch an meine Lesepartnerin Dana  



Titel: Sannah & Ham
Originaltitel: Lobster
Autoren: Tom Ellen und Lucy Ivison
Genre: YA, Contemporary
Verlag: Chicken House
ISBN: 978-3-551-52066-1
Seiten: 400

Für weitere Infos hierher klicken

11 Liebe Worte:

  1. Hey Carly,

    schöne Rezi :) Mir hat das Buch auch nicht so ganz gefallen, weil es einfach die falsche Botschaft vermittelt hat. Mich wundert, dass bisher noch niemandem aufgefallen ist, dass das Mädchen auf dem Cover gar nicht zu dem im Buch passt. :D Die hat doch eigentlich blonde Haare...

    Irgendetwas stimmt da mit deiner Formatierung auch nicht. Die Schriftgröße wechselt zwischendurch ;)

    Ganz liebe Grüße <3
    Kim

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    1. Hallöchen :)

      Ich meine gelesen zu haben, dass Hannah rotblondes Haar hat? :o

      Das mit der Schriftgröße, kann ich leider nicht verändern, weil mir sonst alles gesprengt wird ^^* Ist eine leidige Angelegenheit, hättest du mir vielleicht Tipps? Denn irgendwie passiert das von Zauberhand -.-

      Ganz liebst ♥♥♥

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    2. Ich glaube, dass es jetzt passt, oder? :D

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  2. Hi Carly,

    eine schöne Rezension. ♥
    Ich habe auch "nur" 3 Punkte vergeben, aber die Aktion an sich war sehr cool =)

    Lg
    Micha

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    1. Hi Micha :)

      Die Aktion war wirklich cool, der Austausch mit den Partnern war sehr witzig :D Wir hatten regelrechte Lachflash-Emails, die Dana-Maus und ich :D
      Bei dir und Susann ging es bestimmt ähnlich zu :)

      Ganz liebst,
      Carly

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  3. Soo meine Liebe :D

    Damals, als es diese Aktion gab, hat mich das Cover schon iwie nicht angesprochen. Ok - ich mag solche Storylines auch nicht. Wenn ich dann wieder dieses typische Szenario von dir nachlese, was auch nicht wirklich zu 100% gut umgesetzt wurde, bestätigt sich das bei mir nur noch mit dem "Lass die Finger von weg Jack." :D

    Schade eigentlich, wenn sie ja Humor hatten aber diesen nicht für die ernsteren Dinge herunterkurbeln konnten. Bis jetzt hab ich auch noch kein "gutes" Beispiel an "zwei Autoren in einem Buch" gesehen. *nachdenk - ne da war wirklich nix mitdabei*
    Und das mit der "falschen" Sexbotschaft..gerade für Jugendliche...verstehe deinen Kritikpunkt. Würde ich genauso denken...Aber drei Herzen sind immer noch gut & ich hoffe, deine nächste Lektüre kriegt wieder etwas mehr Herzen bei dir. ^^
    *Nein, klingt nicht komisch. ALLES nur einbildung*

    Es grüßt
    ~ Jack

    P.S: Auf unseren Dashboard sind mindestens 4 Rezensionen zu dem Buch...bin ja mal gespannt, was die anderne zu sagen werden. ^^

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    1. Hallööchen :)

      Ich wüsste gerne, was ihr von dem Buch halten würdet :D
      Aber die Zeit kann man auch anders investieren, in andere gute Bücher zum Beispiel ;)

      Jetzt, da ich darüber nachdenke, habe ich auch noch keine wirklich guten Autorenduos erlebt. Hmm. Dem sollten wir mal auf den Grund gehen, vielleicht schlummert irgendwo etwas richtig Gutes und wir wissen nur nichts davon? *Schock*

      Drei Herzchen sind bei mir so ein Mischmasch-Ding. Ich mochte es, bis zu einem gewissen Grad und habe es irgendwie auch nicht so gemocht xD (ergibt viel Sinn, oder?)

      Auf meinem Dashboard sind auch sehr viele Rezensionen zu dem Buch :D Sehr toll, die ganzen Meinungen zu lesen. Aber bisher habe ich das Gefühl, dass die meisten nicht so dolle begeistert sind.

      Güeziii,
      Carly

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  4. Hey Liebes =)
    Eine tolle Rezi und ich kann dir eigentlich in allen Punkten zustimmen.
    Das Thema Sex spielt in diesem Buch wirklich eine große Rolle und es hat mich teilweise auch genervt. Aber es war wiederum echt witzig ^^
    LG Sunny <3

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  5. HuHu liebste Carly-Jedi-Meisterin oder auch ganz kurz-Hallo Askim ♥

    Ich musste gerade erstmal die Äuglein reiben und gaaaaanz weit aufspeeren, solang war ich hier schon nicht mehr zu Besuch-böse Leslie!!! *schäm* Dein Header ist wirklich ganz wundervoll und auch ansonsten hast du häufige Stöberbesuche verdient, steht jetzt auf meiner To-Do-Liste, hehe :D Kommen wir zum eigentlich...ich junger Padawan muss es immernoch lernen auf den Punkt zu kommen *seufz&lach* Die Aktion ist völlig an mir vorbeigerannt, aber das Buch klingt erstmal ganz witzig...deine Rezi hat einen tollen und ehrlichen Einblick gegeben und jetzt bin ich auf den Teufel komm raus gespannt, wie meine Meinung ausfallen wird :)

    Liebste Grüße,
    Leslie-Padawan

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  6. Ach ja, diese grandiose Freundschaft .... Ich komm da immer noch nicht drüber weg .... ^^
    Und du hast Recht, die Missverständnisse waren einfach nervig. Und unnötig. Und übertrieben. *seufz*
    Wir müssen sowas echt mal wieder machen. Es war echt lustig. :D Das Ablästern .... ^^

    ♥♥♥

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  7. Ich hatte schon lange kein Buch mehr, bei dem ich mir so unsicher war, ob ich es lesen möchte... Meistens lass ich solche Bücher dann im Laden stehen, weil ich sie andernfalls auf meinen SuB lege und da liegen sie dann.
    Aber dieses Buch macht mich fertig.... Einerseits lese ich Rezensionen, bei denen ich denke: "So schlecht scheint es nicht zu sein" und dann wieder welche, die das Buch in der Luft zerreißen...

    Und dann gibt es solche Rezensionen, wie deine (und das ist glaub der Großteil), die das Buch weder sonderlich gut noch sonderlich schlecht finden und ich weiß einfach immernoch nicht, ob ich es lesen will....

    Immer diese Luxusprobleme :D

    Liebe Grüße
    Nelly <3

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