Dienstag, 28. Juli 2020

[Buchrezension] The Song of Achilles von Madeline Miller


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Greece in the age of heroes. Patroclus, an awkward young prince, has been exiled to the court of King Peleus and his perfect son Achilles. By all rights their paths should never cross, but Achilles takes the shamed prince as his friend, and as they grow into young men skilled in the arts of war and medicine their bond blossoms into something deeper - despite the displeasure of Achilles' mother Thetis, a cruel sea goddess. But then word comes that Helen of Sparta has been kidnapped. Torn between love and fear for his friend, Patroclus journeys with Achilles to Troy, little knowing that the years that follow will test everything they hold dear.

Profoundly moving and breathtakingly original, this rendering of the epic Trojan War is a dazzling feat of the imagination, a devastating love story, and an almighty battle between gods and kings, peace and glory, immortal fame and the human heart. (Quelle)

The Song of Achilles | Madeline Miller | Historical Fiction; Mythen | Bloomsbury Publishing; deutsche Version: Eisele | ISBN: 978-1408816035; deutsche Version: 978-3-96161-082-2 | 368; 416 Seiten, gebunden; Klappenbroschur | ♥♥♥♥♥

Noch eine Mythen-Neuerzählung? Lohnt es sich überhaupt noch die alten, bekannten Geschichten immer wieder neu aufzurollen?

Nun, es gibt einen Grund, weshalb Mythen und Legenden seit Jahrtausenden mündlich, irgendwann dann auch schriftlich, weitergegeben wurden, beziehungsweise immer noch werden.
Sie handeln von starken, außergewöhnlichen Frauen und Männern, die sich gegen ihr Schicksal auflehnen oder trotz der fatalen Konsequenzen, darauf zu rennen (so wie Achilles). Meistens gehen diese Geschichten nicht gut aus, aber dennoch ziehen sie uns jedes Mal in ihren Bann. Der Grund dafür ist der, dass sie universelle Wahrheiten verkünden uns dort treffen, wo es weh tut.

Madeline Miller erzählt eine andere Art der Achilles-Legende: Ihr Roman lässt sich irgendwo zwischen Coming of Age, Liebesroman und Heldengeschichte verorten. Das Ganze ist gesprenkelt mit LGBT-, Feminismus- und Anti-Gewalt-Momenten, die bei Homer komplett ausgelassen werden, aber die damals sowie heute relevant sind.

Die Charaktere, welche die Autorin zeichnet, sind komplex und bewegen sich zwischen den Farbnuancen. Niemand lässt sich einer "guten" oder "bösen" Seite zuordnen, sodass das Mitfiebern garantiert ist. Besonders großartig ist die Liebesgeschichte, die im Vordergrund steht, aber auch andere Handlungsstränge schaffen es an den emotionalen Strängen des Herzens zu ziehen. Ob es hierbei die Liebe eines Vaters zu seiner Tochter ist oder die freundschaftlichen Bande zu vermeidlichen Feinden.

Hinzu kommt noch der einzigartige Schreibstil Madeline Millers. Sie schreibt lyrisch, ohne dabei kitschig zu wirken und die Handlung unnötig in die Länge zu ziehen. Der Lesefluss ist klar und deutlich, trotz der ungewöhnlichen Wörter und Beschreibungen, die sie verwendet.

Fazit: Greifen wir die Frage von vorhin auf: Lohnt es sich eine weitere Mythen-Neuerzählung zu lesen? Definitiv ja, wenn die Autorin Madeline Miller ist. Es ist faszinierend, wie viel Tiefe sie in bekannte Charaktere und Handlungsstränge bringt. Dadurch ermöglicht sie eine neue Perspektive auf "Helden"-Figuren.

Autorin: MADELINE MILLER, 1978 in Boston geboren, wuchs in New York und Philadelphia auf, studierte Altphilologie und unterrichtete in Cambridge Latein und Griechisch. Für ihren Debütroman Das Lied des Achill wurde sie 2012 mit dem Orange Prize for Fiction ausgezeichnet; er wurde in 25 Sprachen übersetzt. In ihrem zweiten Roman Ich bin Circe erzählt sie Circes Geschichte aus Homers Odyssee noch einmal neu – als die einer weiblichen Selbstermächtigung. Madeline Miller lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in der Nähe von Philadelphia, Pennsylvania. (Quelle)

2 Liebe Worte:

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