[Rezension] Das Labyrinth des Fauns von Cornelia Funke und Guillermo del Torro

Der neue Roman von Cornelia Funke - poetisch, sprachgewaltig, monumental Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.

Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen? Inspiriert von Guillermo del Toros grandiosem oscarprämierten Meisterwerk »Pans Labyrinth« schafft Bestsellerautorin Cornelia Funke eine Welt, wie nur Literatur es kann.

(Quelle)

Das Labyrinth des Fauns | Conelia Funke, Guillermo del Torro | Fantasy, Einzelband | FISCHER Sauerländer | ISBN: 978-3-7373-5666-4 | 320 Seiten, gebunden | ♥♥♥♥♥

Dieses Buch hätte viel früher geschrieben werden sollen. Erstens, weil der Film schon seit Jahren einer meiner Lieblingsfilme ist und ich schon damals, nach dem ersten Mal Sehen, nach dem Buch gesucht habe. Und zweitens, weil der Film vor mehr als 10 Jahren erschienen ist! Er ist ein moderner Klassiker des Genres Magical Realismus. Unnötig zu erwähnen, dass ich ein riesen Fan davon bin .

Wie heißt die abgedroschene, aber sehr wahre Binsenweisheit? Besser spät als nie.

Was macht dieses Buch zu etwas Besonderem?

Ist es die Tatsache, dass zuerst der Film und dann das Buch da war? Vielleicht.

Sind es die hübschen Illustrationen in der Druckversion? Sicher, Illustrationen sind immer toll.

Oder ist es die Fähigkeit der Autorin mehrere Handlungsstränge zusammenzuführen und meisterhaft ineinander zu verweben? Definitiv, ja.

Die Handlung spielt auf drei Ebenen. Die Haupthandlung teilt sich dabei in die Geschichte unserer Protagonistin Ophelia und in die der Erwachsenen, die in Ophelias Leben sind, auf. Ophelias Handlungsstrang ist magisch und die der Erwachsenen ist realistisch. Cornelia Funke zeigt hier eine andere Art des Magical Realism, was mir sehr gut gefallen hat. Auf der dritten Ebene spielen die Märchen, die im Hörbuch von der Autorin selbst vorgelesen werden. Diese Märchen sind pure Fantasy, wie es Märchen oftmals sind.

Der Schreibstil von Cornelia Funke ist anders, als die der meisten Jugendbuch-Autor*innen. Er ist  intelligent und fordert seine Leser*innen heraus, da er mehr von ihnen erwartet. Auf billige Spannungselemente wird verzichtet, vielmehr ist handelt es sich um eine langsam brennende Spannung, getragen von Suspense (siehe Alfred Hitchcook!).

Meine Bewertung: Es ist unschwer zu erkennen, dass ich hin und weg bin. Ich liebe die Werke dieser Autorin, die es immer wieder schaffen mich mit ihrem Scharfsinn zu überzeugen. Eine absolute Empfehlung!

Autorin: Cornelia Funke, geboren 1958, zählt zu den international erfolgreichsten und bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Das US-Magazin »Time« wählte sie zu einem der 100 einflussreichsten Menschen des Jahres 2005, das ZDF kürte sie 2007 zu einer der 50 »Besten Deutschen Frauen«. Für ihre Bücher wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Cornelia Funke lebt in Malibu, Kalifornien. (Quelle)

Autor: Guillermo del Toro wurde 1964 in Guadalajara, Mexiko, geboren. Er ist Filmregisseur, Drehbuchautor, Produzent und Romanautor und erhielt für sein Schaffen unzählige Preise. Mit Werken wie »Pans Labyrinth« zählt er zu den bekanntesten und erfolgreichsten Regisseuren der Welt. Für seinen Film »The Shape of Water. Das Flüstern des Wassers« erhielt er 2018 zwei Oscars. (Quelle)