Freitag, 17. September 2021

[Buchrezension] Convenience Store Woman von Sayaka Murata

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Convenience Store Woman is the heartwarming and surprising story of thirty-six-year-old Tokyo resident Keiko Furukura. Keiko has never fit in, neither in her family, nor in school, but when at the age of eighteen she begins working at the Hiiromachi branch of “Smile Mart,” she finds peace and purpose in her life. In the store, unlike anywhere else, she understands the rules of social interaction ― many are laid out line by line in the store’s manual ― and she does her best to copy the dress, mannerisms, and speech of her colleagues, playing the part of a “normal” person excellently, more or less. Managers come and go, but Keiko stays at the store for eighteen years. It’s almost hard to tell where the store ends and she begins. Keiko is very happy, but the people close to her, from her family to her coworkers, increasingly pressure her to find a husband, and to start a proper career, prompting her to take desperate action … [Quelle]

Convenience Store Woman | Sayaka Murata | Übersetzung: Ginny Tapley Takemori | Sprecherin: Nancy Wu | Spieldauer: 3 Std. 21 Min. | Anbieter: Granata Books | ♥♥♥♥

Der Wert, der die moderne Welt bestimmt, ist Ambition. Der Ehrgeiz immer besser, schneller und mehr zu produzieren (und natürlich auch zu verkaufen) ist selbsterklärend für unsere Konsumgesellschaft. Aber auch der Ehrgeiz des Individuums, besser zu verdienen, fitter zu werden und bestimmte Meilensteine im Leben zu erreichen, die von der Gesellschaft vorgegeben werden, wird uns bereits von Kindheit an beigebracht. Doch was passiert, wenn diese Ambition nicht geteilt wird? Oder wenn sie schlichtweg abgelehnt wird? Convenience Store Woman geht mit einer guten Portion Humor und Realismus diesen Fragen nach.

Protagonistin Keiko Furukura arbeitet seit sie 18 ist in einem "Kombini", ein japanischer Mini-Supermark und hat auch mit 36 Jahren keinerlei Ehrgeiz einem anderen Job nachzugehen. Zudem will sie keinen Ehemann und keine Familie gründen. Keiko, die dem Standard der sozialen Gesellschaft nicht entspricht, fühlt sich zuhause in der Kombini-Welt, aber weder ihre Familie noch ihre Freunde und Koleg:innen akzeptieren ihre Genügsamkeit. Tapsig und unglaublich sympathisch stolpert Keiko durch die Handlung des Buches und erinnert in ihrer charmanten Art, die weltfremd wirkt, an Amélie aus Die Fabelhafte Welt der Amélie.

Der Schreibstil von Sayaka Murata ist sehr angenehm und prägnant. Auf eine unaufdringliche Weise bringt sie die Lebensumstände der Protagonistin der Leser:in näher. Dabei geht sie auf die gesellschaftlichen Rollenkonstrukte des modernen Japans ein, dekonstruiert sie, durch die Protagonistin und bewirkt ein Nachdenken in der Leser:in, die auch nach der Lektüre anhält.

Zum Hörbuch solltet ihr greifen, wenn die richtige Aussprache der japanischen Namen und Begriffe wichtig für euch sind. Nancy Wu hat eine angenehme Stimme und haucht in die ungewöhnliche Protagonistin Leben ein.

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