Donnerstag, 2. Juni 2022

[Buchrezension] Red Rising von Pierce Brown

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Darrows Welt ist brutal und dunkel. Wie alle Roten schuftet er in den Minen des Mars, um ein Leben auf der Oberfläche des Planeten möglich zu machen. Doch dann wird seine große Liebe getötet, und Darrow erfährt ein schreckliches Geheimnis: Der Mars ist längst erschlossen, und die Oberschicht, die Goldenen, leben in dekadentem Luxus. Darrow schleust sich in ihr sagenumwobenes Institut ein, in dem die Elite herangezogen wird. Er will einer von ihnen werden – um sie dann vernichtend zu schlagen … (Quelle)

Red Rising | Pierce Brown | Hardcover | 559 Seiten | Heyne | Dystopie, Sci-Fi | ♥♥,

Ich muss gestehen, dass ich viel von diesem Buch erwartet habe. Der Grund ist neben dem Hype um das Buch und den Autoren, auch der, dass sich die Prämisse sehr interessant anhört. Ein Leben auf dem Mars, eine Kastengesellschaft und eine androhende Revolution! Das ist der Stoff, aus dem die Sci-Fi- und Dystopie-Träume gemacht sind. Allerdings werden diese Versprechen nur bedingt erfüllt.

Ein Stolperstein ist das Worldbuilding. Als Leser*in werden wir in die Welt hineingeschmissen und mit Infos, Backstory und technischen Begriffen, die GroßundKlein geschrieben werden (und das fast schon willkürlich!) überschwemmt. Obwohl sich der Autor bemüht viel zu zeigen und weniger zu erzählen, handelt es sich vor allem in den ersten 15-20% um Infodump. Ich habe mich später irgendwann daran gewöhnt, aber dennoch stolperte ich beim Lesen über den einen oder anderen TechBegriff, der komisch geschrieben war (seht ihr, was ich nun schon zwei Mal gemacht habe und wie holprig das den Text macht?).

Obwohl ich nun viel an dem Setting herummäkele, muss ich sagen, dass mir einiges daran gefallen hat. Das Setting war auch der Antrieb, weshalb ich mich durch das Buch durchgearbeitet habe. Richtig gelesen, dieses Buch ist auch Arbeit. Dazu zähle ich nicht nur die zig TechBegriffe, sondern auch die politische Message, die das Buch recht plakativ als Thema hat. Einige Stellen ähneln fast schon einem politischen Manifest ...

Ich denke, dass ich als Leserin sehr viel verzeihen kann, wenn die Figuren sympathisch oder interessant sind. Tja, das ist hier leider nicht der Fall. Tatsächlich gehe ich so weit und behaupte, dass die Figuren extrem langweilig sind. Allen voran der Protagonist. Er ist eindimensional, zu perfekt und hat viel Plotarmor. Nennenswerte weibliche Figuren sind mir leider nicht aufgefallen (und ja, hierzu zähle ich auch die Ehefrau des Protagonisten. Ich rege mich nicht nur ein wenig über ihre Rolle auf, sondern bin sehr zornig, dass Frauen immer noch auf eine gewisse Art von Autoren - ich meine tatsächlich nur die männlichen - portraitiert werden).

Das Buch hat starke 559 Seiten, aber um die Hälfte davon hätte gut und gerne gestrichen werden können. Für mich lässt sich ein Großteil davon wie der erste Prosaversuch eines 15-Jährigen lesen, der sich in seine eigene Fantasie-Welt ziemlich verliebt hat. Nichts wofür er sich schämen müsste, aber auch nicht das, was ich lesen möchte.

Hier und da gibt es tatsächlich Stellen, die mir gefallen. Also werde ich darauf hoffen, dass das nächste Buch in der Reihe besser abschneidet.

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