Freitag, 3. Januar 2014

[Buchrezension] Hourglass- Die Versuchung der Zeit von Myra McEntire

Titel: Hourglass - Die Versuchung der Zeit
Originaltitel: Timespiece
Autoren: Myra McEntire
Themen: Paranormal, Spannung, Dreiecks-Liebesbeziehung, Urban Fantasy
Verlag: Glodmann
ISBN: 978-3-442-47564-3
Taschenbuch: 352 Seiten

Erster Satz:
Vielleicht war es eine blöde Idee, betrunken als Pirat verkleidet auf der Kostümparty aufzutauchen.

Das Auge isst mit: 
Das deutsche Cover ist ganz hübsch gestaltet, auch wenn es nicht gerade eine Augenweide ist. Ein schönes Mädchen, blaue Schmetterlinge, unauffälliger rauchiger Hintergrund. Ich gebe zu, es passt zum Cover des ersten Bandes, jedoch ist dieser Band aus der Sicht von Kaleb geschrieben, einem Jungen. Warum also ist dennoch ein Mädchen auf dem Cover? Hm. Das ist für mich irgendwie verwirrend (und nein, ich habe nicht die Absicht Männer zu dikriminieren, ich denke nur, dass ein Buchcover zum Inneren eines Buches passen sollte). 
Man beachte das amerikanische Cover. Auch ein Mädchen, jedoch gefällt mir dieses Cover besser, da hier die Thematik des Zeitreisens (beziehungsweise die Zeitrisse und ihre Folgen) aufgenommen werden. Dazu mehr beim Punkt Inhalt. 

Inhalt:
Kaleb Ballard, den wir im ersten Band als Micheals besten Kumpel kennengelernt haben, ist in diesem Band der Protagonist. Plötzlich sieht er, wie Emmerson auch, Zeitrisse. Das ist ungewöhnlich und noch ungewöhnlicher ist, dass auch andere die bei der Organisation Hourglass mitmachen, ebenfalls Zeitrisse sehen.
Was hat es damit auf sich? Es dauert nicht lange und Jack Landers wird verdächtig die Zeit zu manipulieren, was sehr schwerwiegende Folgen hat. Das Zeit-Raum-Kontinuum stimmt nicht mehr, da die Vergangenheit verändert wurde, was dazu führt, dass die Zeit auf der Erde zurückgespult wird. 
Kaleb ist sich sicher, er muss Jack Landers aufhalten. Doch wie soll er das machen ohne seine Freunde und Familie in Gefahr zu bringen? Wie hält man jemanden auf der willkürlich durch die Zeit springen kann? Und wer ist dieser neue Bösewicht, der sich langsam aber sicher am Horizont erkenntlicht macht?

Meine Meinung:
Das erste Buch der Reihe war aus der Sicht von Emmerson geschrieben. Das zweite ist aus Kalebs Sicht, was ich als Idee an sich gut finde. Zumal Kaleb schon im ersten Band mir sympathisch war. 
Die Umsetzung der Idee ist eher schlecht als recht, aber dazu komme ich noch. 

Kaleb ist ein lustiger Geselle, der zu viel trinkt, viele Frauengeschichten am laufen hat und der noch mehr Familienprobleme hat. Er fühlt sich hilflos, er denkt, dass er nicht genug ist, dass er nicht gut ist, außerdem begehrt er die Freundin seines besten Freundes (woraus er kein Geheimnis macht). Gerne und oft macht er Mädchen an, er schämt sich dafür nicht. Er benimmt sich wie sich ein heißer (etwas verkorkster) siebzehnjähriger wohl verhalten würde.
Er ist also weit davon entfernt der perfekte Typ zu sein, das weiß er auch und verstellt sich nicht. 
Das war wirklich erfrischend, muss ich sagen. Ein Charakter der keine Pseudo-Problemchen hat und sich wie ein Heiliger benimmt. Kaleb weiß, dass er scheiße ist, aber dennoch sein Ding durchzieht und sich am Ende des Romans sogar zum Positiven verändert!
Schlussfolgernd kann man sagen, dass ich Kaleb mochte (die meiste Zeit über). 
Dann und wann regte er mich auf, wenn er zu gewollt versuchte sich witzig zu verhalten. Es fühlte sich so gestellt an, dass dieses Verhalten einfach nicht zum Charakter passte. Für mich war es so, dass die Autorin krampfhaft versuchte ihn charmant und cool und witzig erscheinen zu lassen. 

Dieses Gefühl, krampfhaft witzig zu sein und den Leser aufzuheitern, hat sich durch das ganze Buch hindurch gezogen. Immer und immer wieder, bis ich entnervt eine Pause einlegen musste, um das Buch nicht anzuschreien und gegen die Wand zu donnern. 

Emmerson, die ich im ersten Band eigentlich ganz sympathisch fand, habe ich beinahe schon angefangen zu hassen. Sie hat sich vom coolen Mädchen zur hysterischen Tussi verwandelt und das ohne ersichtlichen Grund! Ständig schreit sie herum, benimmt sich wie ein Kleinkind und kann anscheinend nicht rational denken.

Michael, der Freund von Em, war noch durchsichtiger und nichtssagender als im ersten Band. Ständig war er bemüht Em zu trösten, Kalebs Vater zufrieden zu stellen und hatte selbst einfach keine wirklich wichtige Rolle im Buch. Er war einfach nur da. 

Die einzige positive Person neben Kaleb, war Lily, die beste Freundin von Em. 
Sie ist auch die einzige Person, die keine krampfhafte Dialoge geführt hat. Ihr Konflikt, den sie mit sich selbst und ihrer Großmutter austragen musste, war eines der spannendsten Dinge im Roman. 

Was mir nicht so gut gefallen hat, war dass Kaleb so schnell von seinem Verknalltsein in Em geheilt wird und sich in einen anderen Charakter verliebt (ich sage mal nicht wer, obwohl es ab dem Anfang an so ziemlich klar ist und noch nicht mal wirklich ein Spoiler wäre). Ich meine, er sagt, dass er Em in sein Inneres gelassen hat und bla bla und dann BÄM und schon ist Em für ihn wie eine "Schwester". Oookay, ist klar. 

Hatte Hourglass einen roten Faden? 
Nein, immer wieder wurden irgendwelche pseudo wissenschaftliche Dinge erklärt, besser gesagt, es wurde versucht zu erklären.  Die Handlung ist so verworren und verknotet, dass ich beinahe nicht weitergelesen hätte. Das liegt zum einen daran, dass immer wieder neue Fragen aufgeworfen werden, ohne die alten zu beantworten oder Hinweise zu liefern. So irrt der Leser von einen Kapitel zum nächsten und ist einfach nur irritiert und irgendwann entnervt. Die Fragen, die einem am Ende beantwortet werden, sind aneinander gereiht und hastig beantwortet.

In der Kürze liegt die Würze: 
Der erste Teil der Reihe hatte bereits einige schwache Punkte, jedoch ist der Zweite Teil von Hourglass kaum lesenswert. Wo Fragen beantwortet werden sollten, werden weitere gestellt. 
Die meisten Charaktere sind klicheehafte Gestalten, die Witze selten wirklich witzig. 
Ich zweifle, ob ich den dritten Band der Serie überhaupt lesen werde, schließlich ist das Leben zu kurz für schlechte Bücher.

Bewertung:
Kaum Spannung, obwohl das Buch darauf konzipiert wurde. Größtenteils nervige Charaktere und lahme Witze. Komplexe Handlung ohne eine erkennbare Logik.
Daher gutgemeinte ♥ Herzchen.

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