Dienstag, 19. August 2014

[Buchrezension] Das wirst du bereuen von Amanda Maciel


Klappentext:
Sara und ihre beste Freundin Brielle müssen sich vor Gericht verantworten – angeklagt, ihre Mitschülerin Emma gemobbt und in den Tod getrieben zu haben.  Dabei war es doch Emma, die sich an Saras Freund Dylan rangemacht hat. Ein  kleiner Denkzettel über Facebook muss da schon drin sein, finden die  Freundinnen. Doch dann verselbstständigen sich die Dinge und plötzlich ist Emma tot …


Erster Satz:
"Hatten Sie je eine körperliche Konfrontation mit Miss Putnam?"


Eye-Candy: 
TeaseDas Cover ist sehr düster und fällt nicht unangenehm auf. Mit der Handlung hat es leider nicht viel zu tun. Das englische Cover fällt weniger düster aus, jedoch passt es mit dem Titel und der Lippenstiftschreibweise mehr zur Handlung.

Inhalt: 
Ein Buch über Mobbing und seine Auswirkungen. Wenn der Täter zum Opfer wird und wie es dazu kommt, dass einige Personen zum Opfer werden.

Meine Meinung:
Das Buch wird in zwei Zeitebenen aus der Ich-Perspektive von Sara erzählt, die Protagonistin, ehemalige Mobberin und das momentane Stadtopfer.

Amanda Maciel springt in ihrer Erzählweise in das Jetzt und das Damals, als Sara und ihre beste Freundin ihre Mitschülerin Emma gemobbt haben. Diese Sprünge, die nicht chronologisch sind, verwirren den Leser anfangs, jedoch findet man ab den nächsten paar Sprüngen schnell hinein. Um die Charakterentwicklung und die Message des Buches richtig zu vermitteln, sind die Sprünge notwendig. Dies gelingt der Autorin dennoch nur bedingt, denn …

… eines der größten Mankos von "Das wirst du bereuen" sind die Charaktere. Anstatt auf die Gefühle der Leser einzugehen und eine Identifizierung zu schaffen, um den Leser einzuspannen, verzichtet sie darauf eine eindeutige Farbe zu bekennen. Beinahe schon eintönig und distanziert werden die Charaktere vorgeführt, die miteinander halbwegs aggieren. Schnell werden kurze innere Konflikte angeschnitten, nur um sie nicht weiter auszuführen und die Charaktere wieder unter den Teppich zu kehren. Mit keinem einzigen Charakter konnte ich warm werden, dabei hätte zumindest
die Protagonistin oder Emma ein Gefühl des Mitleids in mir auslösen sollen.
So werden zum Beispiel sehr schnell Brielle und Sara als die bösen High School Mädels dargestellt, um zu mobben, weil sie es eben können. Dabei heißt es von Saras Sicht aus, dass Emma "es verdient" gemobbt zu werden, weil sie eine "Schlampe" und ein "Miststück" ist. Emma, das Opfer, bleibt dabei so fad, dass man sich nicht wirklich um sie schert. 

Am unangenehmsten für mich zum Lesen war die Hin- und Herschiebung der Schuld von Sara, die sich selber sehr schnell und sehr gerne zum Opfer küren lässt. Ihre Entwicklung vollzieht sich auf den letzten zwanzig Seiten, was mir zu spät und abrupt ist, um sich als Leser damit zufrieden zu geben.
 
Die Schreibweise der Autorin ist klar, einfach und flüssig. Dennoch habe ich relativ lange gebraucht, um das Buch auszulesen. Das liegt nicht nur an den Charakteren, sondern an der fehlenden Spannung, so zieht sich die triste und zähe Handlung durch das ganze Buch.

In der Kürze liegt die Würze: 
Eine zu plumpe Botschaft, mit der man von Anfang an rechnet; keine klaren Sympathieträger; zähe Handlung; ein ernstes Thema; ein zu schnelles Ende

Bewertung:  
Das Thema ist ernst, daher sage ich es auch immer wieder in dieser Rezension. Und nicht das Thema wird bewertet, sondern die Geschichte, die hier erzählt wird. Jetzt kann man sagen, dass so ein Thema es voraussetzt, dass die Geschichte eben nicht so locker flockig erzählt werden kann und dass man keine Spannung aufbauen kann, wenn es um ein derartiges Thema geht. Da kann ich nur darauf hinweisen, dass andere Autoren es auch geschafft haben, siehe Jay Asher "Tote Mädchen lügen nicht" oder "Speak" von Laurie Halse.
Für diese Geschichte, die für mich nur bedingt unterhaltend war, ♥♥♥ Herzchen.

Autorin:
Amanda Maciel hat nach ihrem Studienabschluss als Lektorin in verschiedenen Verlagen gearbeitet, im Moment ist sie Cheflektorin bei Scholastic. In ihrer Freizeit schreibt sie, sie geht gerne joggen oder fährt mit ihrem kleinen Sohn in der U-Bahn herum. Zusammen mit ihrem Sohn, ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie in Brooklyn, New York. Das wirst du bereuen ist ihr erster Roman. (Quelle)


Vielen Dank an Blog dein Buch und den Verlag, für die großzügige Bereitstellung des tollen Rezensionsexemplares!



Titel: Das wirst du bereuen
Originaltitel: Tease
Autorin: Amanda Maciel
Genre: Contemporary, YA
Verlag: Boje
ISBN: 9783414824066
Gebunden: 304 Seiten


Für weitere Infos hierher klicken

10 Liebe Worte:

  1. Damit rutscht es erstmal ein Stückchen weiter nach unten auf meiner Wunschliste. Hab jetzt schon ein paar Meinungen gehört, die auch nicht soooo gut ausgefallen sind.

    Liebste Grüße <3

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    1. Die Meinungen gehen so ziemlich auseinander, aber ich war leider nicht so sehr begeistert.

      Liebst ♥

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  2. Dieses Buch darf ich auch noch lesen. Es subt momentan. Aber irgendwie brauche ich dafür die richtige Stimmung. Diese Mobbing Bücher gehen mir immer sehr nah und wenn ich durch Uni und Co. eh schon gestresst bin, dann ertrage ich kein Stress-Buch. Das würde dem Buch dann auch nicht gerecht werden :D. Ich bin mal gespannt, wie es mir gefallen wird.

    LG Lielan ♥

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    1. Solche Bücher haben es mit ihrer Thematik wirklich in sich, da stimme ich dir komplett zu! Lieber erst mal runterkommen, bevor man sich einer solchen Lektüre widmet :)

      Liebst ♥

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  3. Das klingt jetzt nicht super überzeugend und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich total aus dem Häuschen wäre. Ich hab das Buch ja auch noch hier stehen und muss es wirklich dringend lesen. Aber du hast mir grade einen kleinen Dämpfer in der Richtung verpasst. :)
    Dennoch tolle Rezension!

    Ganz liebe Grüße ♥♥♥

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    1. Hmmm. Dann am besten schnell lesen, damit ich deine tolle Rezension dazu lesen kann :)

      Vielen Dank, Liebes!

      Ganz liebe Grüße ♥♥♥

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  4. Das ist ja witzig. Mir hat es ganz gut gefallen (4 Sterne) und konnte mich bei weitem mehr überzeugen, als das gehypte Tote Mädchen lügen nicht, was mir ja gar nicht gefallen hat (2 Sterne). So unterschiedlich sind die Wahrnehmungen. ABer bei diesem Buch hab ich mir schon gedacht, dass es jeder anders empfindet.
    Das englische Cover finde ich jetzt aber viel schöner, wo ich es hier sehe.

    Liebe Grüße, Julia

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    1. Bisher habe ich auch das Gefühl, dass die Leser entweder "Tote Mädchen lügen nicht" eher mochten oder eben dieses Buch. Da gehöre ich wohl der anderen Fraktion an :)
      Das englische Cover ist mal wirklich etwas Anderes!

      Liebe Grüße, Carly

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  5. Halli Hallo Hallöle die Stalkerin ist wieder da ^^
    Also wieder eine wundervolle Rezension =) Wie du weißt hat mir das Buch einen Ticken besser gefallen als dir =)
    Bei den Charakteren gebe ich dir absolut recht und kann deine Argumente auch voll und ganz verstehen. Ich hätte ja gern die Perspektive von Emma gelesen. Aber na ja =)
    LG Sunny <3

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  6. Ich werd's dann wohl nicht lesen. Deine ganzen Kritikpunkte hatte ich befürchtet und die Botschaft war mir sowieso von Anfang an klar. Das Thema ist ernst, aber ich hatte gehofft, dass aus der Idee mehr gemacht wird. Prinzipiell ist die Idee der Sicht des Täters ja nicht schlecht, denn die mobben ja nicht unbedingt, weil sie böse sind, sondern weil ihnen der Ernst nicht aufgeht.
    Ganz anders "Tote Mädchen lügen nicht". ♥ Ich liebe es. ^^


    ♥♥♥

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