Donnerstag, 11. September 2014

[Buchrezension] Zu schön, um tot zu sein von Simon Mason

 

Klappentext:
Garvie Smith ist sechzehn, sieht gut aus, hat einen wahnsinnig hohen IQ – und die miesesten Noten. Denn er ist einfach stinkfaul und vom Leben gelangweilt. Doch dann wird das hübscheste Mädchen seiner Schule tot aus einem Teich gefischt. Garvie kannte die schöne Tote, und da die Polizei sich bei ihren Ermittlungen nicht besonders klug anstellt, versucht Garvie zu helfen – mit ungeahnten Folgen. Denn schon bald steckt er mittendrin in diesem Fall und ist einem gefährlichen Mörder auf der Spur.

Erster Satz:
Ein Dreckswetter fegte über die Stadt.

Eye-Candy: 
Das Cover passt zur düsteren Stimmung des Buches. Durch die rote Farbe lenkt es die Aufmerksamkeit des Lesers auf sich, der Fußabdruck spielt eine gewisse Rolle in der Handlung, daher ist auch er gerechtfertigt.

Inhalt:
Running GirlGarvie ist ein Junge, der trotz seines hohen IQs schlechte Noten hat und vom Leben gelangweilt ist.
Als das hübscheste Mädchen der Stadt tot aufgefunden wird, mischt er sich in die Angelegenheiten der Polizei ein, da er überzeugt ist, dass sie sich nicht besonders klug anstellen. Schnell gerät er auf die Spur des Mörders, was ungeahnte Folgen nach sich zieht …

Meine Meinung:
Garvie Smith, ein intelligenter 16-Jähriger, der gelangweilt von seinem Leben ist, langweilt leider auch den Leser, die meiste Zeit über. Ich habe mir coole Sprüche und eine harte Schale vorgestellt, wohinter ein goldherziger Junge stecken würde, wurde aber leider nicht fündig. Viel zu sehr wird hier Wert daraf gelegt Garvie als eine Art Maschine ohne Gefühle dazustellen. Eine sehr schlaue Maschine, die kaum Menschlichkeit zeigt. Seine Arroganz gegenüber seinen Mitmenschen, seinen Freunden und gegenüber dem Leben, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Garvie wird vielzu sehr versucht auf Sherlock getrimmt zu werden. Einzelgänger, super schlau, arrogant. Doch anders als Sherlock fehlt ihm eine Persönlichkeit, die den Leser für sich einnimmt. Einzig die Tatsache, dass er beinahe schon besessen von imaginären Zahlen ist, fand ich interessant und besonders an ihm.Bis zum Schluss habe ich so gut wie keine Charakterentwicklung ausmachen können, schade eigentlich, da hier viel Potential wäre. In den letzten zwei Kapiteln hat er einen Anflug von Menschlichkeit gezeigt, jedoch war das viel zu spät und schien mir eher eine Laune seinerseits zu sein.

Die Nebencharaktere sind bis auf sehr wenige, leider Thriller-Stereotype. Garvies Mutter fand ich ganz nett. Sie ist lieb und versucht aus ihrem Sohn schlau zu werden, leider wurde ihr nicht allzu viel Handlungszeit eingeräumt. D.I. Sigh ist ein älterer Detektiv, der den Fall um das verschwundene Mädchen bearbeitet. Bis zum Schluss hat er mich mit seiner Verbohrtheit und seinem Egoismus genervt. Als er die Kurve gekriegt hat, schien er ein netter Kerl zu sein, jedoch hätte man auch hier früher einen Gang in der Charakterentwicklung zulegen können.

Obwohl die Spannung und die Handlung sehr ansprechend sind und dazu geführt haben, dass ich recht schnell das Buch ausgelesen habe, wurde es doch oft sehr trocken und hatte eine gewisse Langatmigkeit. Manchmal liest sich das Buch, ähnlich wie ein Bericht. Beinahe fragmentisch, sehr unausgeschmückt, eben nur die knallharten Fakten. So kommt selten eine andere Stimmung auf, als das klinisch sterile, was manche Leser wohl ansprechend finden. Leider gehöre ich nicht zu solchen Lesern, ich brauche mehr Atmosphäre und mehr Indentifikation mit den Charakteren.

Die Twists und verschlungenen Handlungsstränge sind sehr interessant und haben mich oft in die Irre geleitet. Wäre die Handlung nicht so komplex, hätte ich wohl Schwierigkeiten weiterzulesen. Sie mag für einen Jugendthriller beinahe schon zu komplex sein. Außer der Tatsache, dass in diesem Roman ein Jugendlicher der Protagonist ist, hat das Buch auch nicht viel mit einem Jugendthriller zu tun. Die Verspieltheit und die unterschwellige Spannung fehlen hier, vielmerh ist es ein actiongeladener, spannender Thriller für jüngere Erwachsene, bis hin zu Erwachsenen, die mal eine andere Art des Thrillers ausprobieren wollen.

In der Kürze liegt die Würze: 
Interessanter, anspruchsvoller Fall; spannend geschrieben; Charaktere, mit denen nicht jeder warm werden kann

Bewertung:  
Obwohl ich mit den meisten Charakteren, die meiste Zeit über nicht ausgekommen bin, fand ich Zu schön, um tot zu sein, dennoch recht ansprechend. Der Fall ist sehr interessant und fordert die grauen Zellen des Lesers gehörig an. Eine angenehme Entwicklung in der Jugendliteratur, wenn die Charaktere liebenswerter gewesen wären, hätte ich nichts zu meckern gehabt. Für diesen Lesespaß ♥♥♥ Herzchen. Ich denke, dass gerade männliche Jugendliche das Buch mögen könnten.

Autorin:
Simon Mason, 1962 in Sheffield geboren, ist sowohl Autor als Verlagsleiter bei David Fickling Books, Oxford. In Deutschland kennt man ihn hauptsächlich durch seine Kinderbuchreihe über die ›Quigleys‹.Sein Jugendbuch »Moon Pie« wurde 2011 für den Guardian Children`s Fiction Award nominiert. (Quelle)
Vielen Dank an den http://www.fischerverlage.de/verlage/fischer_sauerlaenderVerlag, für die goßzügige Bereitstellung des Rezensionsexemplares!


Titel: Zu schön, um tot zu sein
Originaltitel: Running Girl
Autor: Simon Mason
Genre: YA, Thriller
Verlag: FISCHER Sauerländer
ISBN: 9783737350969
Fester Einband: 480 Seiten

Für weitere Infos hierher klicken


2 Liebe Worte:

  1. Hallloo meine Liebe :D
    *Mirs bequem mach*

    Ich musste gerade bei diesem Satz kurz aufflachen "Ich denke, dass gerade männliche Jugendliche das Buch mögen könnten. " Ist lustig, wenn ich mal bedenke, dass du eigentlich recht hast. Die meisten "weiblichen" Leser legen dann doch eher Wert auf die Charaktere, wohingegen vielt. eher die männlichen die Handlung an sich toll finden. So ohne großartige Gefühlsduselei vielleicht? Nicht, das ich hier der männlichen Fraktion was vorwerfen würde. ^^ Jack ist ja selbst einer. :D

    Aber um auf deine Rezi zurückzukommen: Hmmmmmmm rein Falltechnisch wäre es auch was für mich, WÄRE da nicht dieser Punkt mit der nicht vorhandenen Persönlichkeit. Und schließlich führt hier ja der Protagonist das Geschehen an. :/
    Ich gehöre auch zu deiner Fraktion und brauche irgendeine Verbindung zu den Charakteren, sonst fühle ich mich während dem Lesen immer unbehaglicher. Schade, dass die intelligenten immer so "Charakterlos" in Büchern präsentiert werden müssen...kein Herz für den IQ. *schnief*

    Dennoch bin ich mir sicher, dass dieses Buch seine Leser finden wird. Dich hats leider nicht dauerhaft überzeugen können und auch auf meiner Liste wird es nicht landen. Dank deiner wieder mal toll begründeten Rezension. :D Da weiß ich also, woran ich mal wieder bin (oder auch nicht ^^). ^.^

    BTW das englische Cover ist echt mal wieder ein Hinkucker. ^^

    Es grüßt
    ~ Jack :D


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    1. Halloooo :)
      Immer herein, in die gute Stube. Mach's dir bequem, zieh die Schuhe aus und fühl dich wie daheim :)

      Das mit den männlichen Jugendlichen war nicht so gemeint, wie es wohl ankam :D Ich meinte nur, dass Jungs, die gerne auf gefühllose Protagonisten stehen ;) Spaaaß. Aber es liest sich schon wie ein Buch, das extra für Jungs geschrieben worden ist.

      Du bist halt ein besonderes männliches Wesen ;)

      Möglicherweise magst du es ja doch? Du könntest mal in die Leseprobe hineinschnuppern.
      Ich muss eigentlich nur den Protagonisten verstehen können, aber bei diesem hier, war ich immer nur so "Hä?" Du verstehst schon ^^

      Ja, als ob kluge Menschen gleich total gefühlskalt und seelenlos sein müssten. Dabei beweisen WIR doch, dass dem nicht so ist ;)
      (höhö)

      Ich habe sogar einige sehr positive Rezis gelesen, nur für mich war es eben nicht das richtige Buch.

      Das englische Cover ist sehr interessant :) Sehr Comic like.

      Alles Liebe!

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