Dienstag, 10. Juni 2014

[Buchrezension] Der Geschmack von Glück von Jennifer E. Smith

 

Klappentext:
Ein einziger, kleiner Tippfehler und schon landet die Email von Graham Larkin, dem zurzeit am heißesten umschwärmten Teeniestar, in Ellies Postfach - ganz am anderen Ende der USA und in einer vollkommen anderen Welt: ohne Glamour, dafür mit Ferienjob in einer Eisdiele. Dennoch, und ohne, dass der eine irgendetwas vom anderen weiß, entspinnt sich sofort ein wunderbarer, sprühender Dialog zwischen den beiden. Sie können über Gott und die Welt miteinander reden, nur nicht darüber, wer sie in Wirklichkeit sind. Doch dann schlägt Graham als Drehort für seinen neuesten Film Ellies kleines Küstenstädtchen vor, weil er sie endlich persönlich kennenlernen will. Aber wie macht man das als überall bekannter Filmstar und warum scheut umgekehrt Ellie die Öffentlichkeit so sehr?

Erster Satz:
Hey, wir werden hier ziemlich überziehen.

Eye-Candy: 
Trotz meiner Abneigung gegenüber Mädchengesichtern, die auf den Cover der meisten Bücher zu sehen sind, mag ich dieses Cover. Es ist nicht besonders einfallsreich, aber die Farben haben so etwas Frisches und Sommerliches, dass ich nicht anders kann, als es zu mögen. Das Mädchen soll wohl Ellie darstellen, dass der männliche Protagonist überhaupt nicht auf dem Cover wiedergespiegelt wird, das ist nichts Neues. Bei der englischen Version wird hier männliche Part nicht unter den Teppich gekehrt und das Happy sieht beinahe wie ein Smiley-Lächeln aus :)

Inhalt: 
Aufgrund eines Tippfehlers landet die Email des Teenie-Superstars Graham Larkin bei Ellie, dem netten Mädchen von nebenan. Beide wissen nicht, mit wem sie da eigentlich schreiben. Als Graham dem Tipp der ahnungslosen Ellie folgt und sich entschließt seinen neuen Film in ihrer Heimatsstadt zu drehen, um sie zu treffen, reagiert diese nicht wie erhofft. Anstatt entzückt zu sein, zieht Ellie sich vor ihm zurück, denn sie hat ein Geheimnis, welches sich nicht mit dem Trubel um Grahams Person verträgt …

 

Meine Meinung:
Das Buch fängt vielversprechend an. Der Leser wird (so wie die Protagonisten auch) mitten in das Geschehen hineingeworfen. Wir werden Zeuge von einer unglaublich süßen Email-Korrespondenz. Witzig, ungewöhnlich und einfach nur niedlich. Es dauert nicht lange und Ellie und Graham treffen aufeinander. 

Ellie ist mit der Situation überfordert, wozu sie auch gute Gründe hat. Sie versucht ihre Mutter nicht zu enttäuschen und arbeitet hart, um ihre Träume zu verwirklichen. Ellie ist ein einfaches, auf dem Boden gebliebenes Mädchen.

Graham hingegen, verspricht sich sehr viel aus der Begegnung mit Ellie. Sie ist seit langer Zeit die erste Person, mit der er sich normal unterhalten kann. Anscheinend ist sie auch gegen seine Starausstrahlung immun, weshalb er sich noch mehr zu ihr hingezogen fühlt.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von beiden erzählt. Die Kapitel sind entweder durch eine "Email" oder ein Dialog zwischen Ellie und Graham getrennt. Obwohl man die verschiedenen Erszählstimmen unterscheiden kann, haben leider beide kein deutliches Unterscheidungsmerkmal.

Es war von Anfang an klar, dass beide sich ineinander verlieben würden, es aber kompliziert werden würde. Er: Ein internationaler Superstar. Sie: Das Mädchen von nebenan. 
Die Autorin hätte sich unglaublich viele Hürden ausdenken können, einige schneidet sie auch an. Aber leider bleibt es auch dabei, sie schneidet die möglichen nur Probleme kurz an. Da gibt es irgendwelche Auseinandersetzungen mit der Presse, okay, abgehandelt, next. Dann gibt es natürlich das hübsche weibliche Superstar, das herumnerven muss. Auch hier werden ein paar Seiten dem Konflikt gewidmet, einige bitchy Aktionen in denen die Prota schlecht abschneidet, abgehandelt, next. So geht es immer wieder weiter. Dadurch fiebert man irgendwann nicht mehr mit den Protagonisten mit. Wozu auch sich die Mühe machen, wenn innerhalb weniger Seiten die Problemchen sich in Luft auflösen?

Das verschenkte Potential, was die Struktur und die Tiefe der Charaktere angeht, davon möchte ich gar nicht erst anfangen. Aber ich tue es dennoch, damit ihr versteht was ich meine:
Zum einen sind da diese kurzen Email-Schnippsel, die sehr unterhaltsam sind und das Buch aus der Masse von anderen YA Contemporary Büchern herausstechen lassen könnten. Das hätten sie gekonnt, wenn ihnen mehr Zeit eingeräumt gewesen wäre. 
So hätte man auch die Liebesgeschichte der beiden Protas nachvollziehen können. Es heißt nur "Oh, darüber haben wir uns eine Email geschrieben" und anscheinend ist die Prota gerade total gerührt und der Leser? Der kann nicht verstehen, wieso, denn er hat diese blöde Email ja nicht gelesen!
(Ja, dieser Aspekt macht mich wirklich sauer, denn die Emails sind wirklich unterhaltsam und ich hätte gerne mehr davon gehabt.)

Um die Liebesgeschichte zu verstehen, hätte man auch den Protagonisten mehr Raum geben sollen. Eine Veränderung der beiden ist mir nicht aufgefallen. Besonders sind Ellie und Graham auch nicht. Sie sind beinahe schon Stereotypen, aus denen etwas Tolles häte werden können.
An einigen Stellen heißt es, dass Graham ein Schweinchen hat. Warum nicht das Schweinchen in die Handlung einbauen? Dann hat Ellie irgendwelche Probleme mit ihrer besten Freundin. Warum nicht hier mal etwas auf das Problem eingehen und der besagten Freundin Leben einhauchen?

Die Autorin schreibt sehr flüssig, man könnte das Buch an einem Tag beenden, wenn es nicht solche lahmen Stellen hätte, die sich schon etwas hinziehen.

In der Kürze liegt die Würze: 
Süße Grundidee, jedoch klappt die Umsetzung nicht besonders gut; beinahe stereotypische Charaktere; Problemchen, die binnen weniger Seiten gelöst werden; kein anständiger Spannungsbogen; viel verschenktes Potential

Bewertung:
Das Ende ist ziemlich vorhersehbar. Alles andere würde wohl von den Lesern nicht akzeptiert werden. Dennoch hätte es spannender umgesetzt werden können, daher kann ich nicht mehr als ♥ ♥ ♥  Herzchen geben. Dabei hat mir das Buch anfangs so gut gefallen …

Autorin:
Jennifer E. Smith wuchs in der Nähe von Chicago auf und studierte an der Colgate University. Sie hat bisher fünf Jugendbücher veröffentlicht, die in über 20 Sprachen übersetzt wurden. Heute lebt und arbeitet Jennifer E. Smith in New York City. (Quelle)






Titel: Der Geschmack von Glück
Originaltitel: This is what happy looks like
Autorin: Jennifer E. Smith
Genre: YA Contemporary
Verlag: Carlsen
ISBN:
Seiten: 
Reihe: Einzelband


Weitere Bücher der Autorin:

 
 

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16 Liebe Worte:

  1. Hallo Carly! :)

    Schade, dass dich das Buch nicht so überzeugen konnte. :-/ Es klingt zwar ganz süß, aber vermutlich verschiebe ich es jetzt noch ein bisschen nach hinten.
    Es ist ziemlich schade, wenn du sagst, dass da teilweise die Tiefe fehlt. Die schnelle Problemabhandlung würde mich vermutlich gar nicht so nerven, weil mich diese Klischee-Probleme-die-keine-Probleme-sind manchmal auch so nerven. Schade fände ich auch, wenn den E-Mails nicht so viel Platz gewürdigt würde. Ich hatte mal eine Leseprobe von dem Buch und da fand ich diese E-Mails echt süß. :)

    Ich wünsche dir eine schöne weitere Woche, in der das Wetter hoffentlich gut bleibt!! ♥♥

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    1. Hallihallöchen :)
      Ich habe auch wirklich viel von dem Buch erwartet, daher war ich extrem enttäuscht :-/ Die Email-Sequenzen nehmen nicht viel Platz ein, was sehr schade ist.
      Vielleicht findest du das Buch mal auf Tauschticket oder irgendwie günstig :)

      Ich wünsche dir auch eine schöne Woche, in der das Wetter zwar gut bleibt, aber vielleicht auch weniger erdrückend heiß ist ;) ♥

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  2. Echt schade, dass dir das Buch nicht so gefallen hat.
    Ich mochte es eigentlich ganz gerne, das einzige, was mich damals gestört hat, war das Ende.. Aber das macht die Autorin glaub ich immer so. Es ist alles sehr vage ausgedrückt und irgendwie ein bisschen unbefriedigend..
    Ich kann deine Kritik auf jeden Fall verstehen. Auch das mit dem Vater zum Beispiel. Da dachte ich mir nur: Und was tut das jetzt zur Sache? Es bringt uns ja nicht weiter.
    Ich fand es auch ein bisschen doof, dass es nur so wenig Mails waren. Und zack, im nächsten ist der "Zirkus" schon in Küstenörtchen. Naja.
    Die statistische blabla hat mir besser gefallen.
    Liebste Grüße <3

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    1. Die statistische blabla habe ich noch gar nicht gelesen. Irgendwie ist es mir auch etwas zu teuer, dafür, dass die Geschichte nur so wenige Seiten hat. Bei so wenigen Seiten befürchte ich immer, dass die Geschichte sich nicht gescheit ausrollen bzw. entrollen kann.
      Mehrere Emails wären mir wirklich lieber, als dieses ständige Hin und Her.

      Liebe Grüße ♥

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  3. Hallöchen,

    schade, das hört sich ja eher nicht so dolle an. Damit wandert das Buch wohl erstmal ein bisschen nach unten auf meinem Wunschzettel!

    Liebste Grüße <3

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    1. Hey :)
      Lesenswert ist das Buch definitiv, nur eben kein Muss. Ich denke, wenn man höhere Ansprüche hat, sollte man das Buch lieber sich ertauschen oder ausleihen :)

      Ganz liebe Grüße ♥

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  4. Hey meine Liebe =)
    Eine sehr schöne Rezi =)
    Schade das dich das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte. Für mich ist es eh nichts. Mag diese Schnulzenbücher nicht wirklich ^^ Bei mir muss was passieren sonst bin ich zu schnell gelangweilt und drifte mit meinen Gedanken ab.
    LG Sunny <3

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    1. Hallo Liebes :)
      Danke sehr!
      Ich weiß ganz genau was du meinst. Schnulzenbücher werden sehr schnell sehr öde, wenn die Thematik (die ja auch immer sehr ähnlich ist) langweilig umgesetzt wird.

      Ganz liebe Grüße ♥

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  5. Hallo meine Liebe :)
    Ich hab jetzt drei Kommentare geschrieben und bekomme die Arme gar nicht mehr auf den Schreibtisch. Ich hab voll Sonnenbrand. -.- Scheiß Wetter!
    Sooo... wunderschöne Rezension. Ich mochte das Buch, bis auf ein paar Kleinigkeiten sehr gern. Das Ende war ein bisschen... naja nicht so meins. :)

    Ganz liebe Grüße ♥

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    1. Hallöle meine Liebe :)
      Sonnenbrand, oh nein! Gleich Joghurt drauf schmieren, dann wird es immer besser. Auch wenn es nicht so gut aussieht :D
      Das Ende war einfach … nicht so dolle xD

      Ganz liebe Grüße ♥

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  6. Halluu :D,
    ich glaub ich kann deine Probleme nachvollziehen. Ich habe zwar das Buch nicht gelesen, aber Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick. Das Buch war wirklich flüssig und ganz süß, aber man hätte auch mehr aus den Charakteren herausholen können. Trotzdem finde ich, dass die Autorin immer ganz nett ist, wenn was für den Strand sucht und ein Buch für einen Flug braucht oder eine Buchfahrt oder so :))

    Alles Liebe! Und deine Rezi war wieder richtig toll geschrieben!!

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    1. Heey :)
      Alle Bücher der Autorin standen zwar auf der Wuli, wurden aber auch alle wieder weggekickt. Dieses "lahmige", dass die Bücher zu verbinden scheint, das ist irgendwie nichts für mich.

      Danke sehr :D

      Herzliche Grüße ♥

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  7. Hallo :)
    Schöne Rezension <3 Das Buch liegt noch auf meinem SuB, hatte mir irgendwie ein ziemlich großartiges Buch erhofft, aber ich sollte meine Erwartungen wohl etwas runterschrauben :D
    Naja mal sehen, werde es demnächst mal lesen :)
    Grüßiiiii <3

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    1. Hey :)
      Danke sehr!
      Hm, ja, man sollte wohl keine total neue und total lustige Geschichte erwarten. Leider. Sehr traurig, eigentlich :(

      Liebe Grüßee ♥

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  8. Hallo :)
    eine schöne Rezi. Aber schade das da Potential so verschenkt wurde! Aber da sich schon der Klappentext nicht so nach einem Buch für mich anhört wird mein SuB auch erstmal nicht wachsen!

    Liebe Grüße

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    1. Hey :)
      In letzter Zeit lese ich irgendwie fast nur Bücher, in denen das Potential verschenkt wird. Ach was, das Potential wird aus dem Fenster geworfen und dann fährt jemand mit einem Monstertruck darüber!

      Ganz liebe Grüße

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