Montag, 15. September 2014

[Buchrezension] Vulkantöchter von Steffanie Burow

 

Klappentext:
Eine verwirrende Vielfalt der Kulturen, überwältigende Natur und düstere Riten – die Touristin Alexandra kann der Exotik Indonesiens wenig abgewinnen. Doch als ihr Mann Martin auf mysteriöse Weise verschwindet, führt sie die Suche nach ihm tief in die Geheimnisse der Inselwelt. Und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.

Erster Satz:
Sie standen schon auf der Straße und warteten, als Sonja vorfuhr.

Eye-Candy: 
Die gesamte Gestaltung ist sehr schön, das Cover passt zur Geschichte und das Tattoo, das eine wichtige Rolle im Geschehen spielt, ziert die Seiten.

Inhalt: 
Alexandra wird von ihrem Mann Martin nach Malaysia "verschleppt". Anders als ihr charmanter Mann hat sie nichts für Abenteuer übrig. Dennoch lässt sie sich auf diesen Trip ein, um ihrem Mann zu beweisen, dass sie eben doch kompromissbereit ist und um ihren Bekanntenkreis zu zeigen, dass ihre Ehe nicht kaputt ist. Als in Malaysia ein großer Streit vom Zaun bricht und Martin plötzlich mit einer hübschen Asiatin verschwindet, tut Alexandra alles, um ihn aufzustöbern. Plötzlich muss sie sich auf das Land, die Kultur und die Menschen einlassen, und während sie der Spur ihres Mannes folgt, geschieht auch etwas mit ihr …

Meine Meinung:
Obwohl dieses Buch langsam und gemütlich anfängt, steigt die Spannung gegen Ende immer mehr an. Die Fragen und das Mysterium um die Rochen wollen gelüftet werden, so kann man das Buch nur selten zur Seite legen.

Als Leser lernt man verschiedene Charaktere kennen, diese Charaktere sind alle nicht perfekt, jedoch sehr interessant. Nicht nur die Protagonisten sind nachvollziehbar, auch die Nebencharaktere bereichern die Geschichte und bald schon hat man das Gefühl, das es sich um echte Menschen handelt, die alle ihre eigenen Probleme haben. Daher wirken die Antagonisten auch so wirklich und man kann nicht mit ihnen böse sein.

Gerade Alexandra, die als verwöhnte Karriere-Zicke in die Geschichte eingeführt wird, sorgt für so manche Lacher. Ihr zynischer Humor und ihre erfrischend ehrliche Art sind so ganz anders als die perfekten Protagonisten aus vielen Büchern. Während des ganzen Buches macht sie die größte Entwicklung durch und diese Entwicklung findet Schritt für Schritt statt, das hat mir sehr gut gefallen.

 Es wird aus der Sicht von vielen verschiedenen Charakteren erzählt, was anfangs verwirrend ist. Allerdings wird schnell klar, dass das die Absicht der Autorin ist. Sie verwendet Parallelen und Ähnlichkeiten, die sich erst ganz am Ende aufklären und einem wie Schuppen von den Augen fallen.
Dabei ist die Aufklärung sehr schlüssig und der Leser hat nicht das Gefühl, dass die Auflösung an den Haaren herbeigezogen wird.

Angenehm überraschend ist die Schreibweise der Autorin. Sie schreibt sehr flüssig und bildhaft, sodass die Landschaft von Malaysia zum Greifen und Riechen nah ist. Hier wird auch klar, dass das glaubhafte Setting auf guter Recherche beruht (ich habe nachgeforscht, da mich einiges so sehr interessiert hat). Die Kultur und Mythen des Landes, die die Autorin in das Geschehen hineinflechtet, geben der Geschichte etwas Unglaubliches und man rätselt oft, ob es nun wirklich Fantasy ist, was man gerade liest.

Ein Wermutstropfen bleibt leider und das ist das Ende. Meiner Meinung nach hätte sie ruhig einige Seiten früher aufhören können. Das Ende ist zu abrupt, zu unvollständig und lässt viel zu viel Interpretationsfreiheit. Eine Ahnung, wie Alexandras Leben hätte weitergehen können, hätte vollkommen gereicht, aber so fühlt man sich irgendwie aus der Geschichte hinausgeworfen. Sehr schade.

In der Kürze liegt die Würze: 
Interessante Charaktere; Spannung ist enthalten, jedoch unterschwellig; humorvolle Schreibweise, die nicht übertrieben wirkt; flüssig geschrieben; gute Recherchen, somit glaubwürdiges Bild von Land und Kultur

Bewertung:  
Das Buch würde eigentlich die volle Punktzahl bekommen, jedoch hat das Ende mich mit einem bitteren Lesegeschmack zurückgelassen. Daher ist es ein fast-volle-Punktzahl-Buch und bekommt ♥♥♥♥,♥ Herzchen. Es ist sehr für Leser geeignet, die sich gerne in fremde Länder entführen lassen und auf sorgsame Recherche und echte Charaktere achten.



Autorin:
Steffanie Burow war Art-Direktorin und Werbetexterin, bevor sie gemeinsam mit ihrem Mann ausgedehnte Reisen durch die Länder des Fernen Ostens unternahm, die den Stoff für ihre Romane lieferten. Heute lebt und arbeitet die Autorin in Hamburg. (Quelle)
© Andreas Sieveking


Vielen Dank an  http://www.droemer-knaur.de/home, für die großzügige Bereitstellung des tollen Rezensionsexemplares!




Titel: Vulkantöchter
Autorin: Steffanie Burow
Genre: Zeitgenössische Literatur, Roman
Verlag: Droemer/Knaur
ISBN: 978-3-426-63906-1
Taschenbuch: 480 Seiten


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6 Liebe Worte:

  1. So eine verdammte S******... Sorry für Fluchen, aber ich beiße mich so dermaßen in den Hintern, dass ich dieses Buch nicht angenommen habe, als es mir angeboten wurde. Erst Michas und nu deine Rezension... Man ey... -.-
    Das klingt so unglaublich toll, musstest du die wieder so gut schreiben... :D na gut, jetzt kommt es auf die Wuli. Du hast es ja nicht anders gewollt. :D
    Ich hoffe du bist gut in die neue Woche gestartet. ♥

    Ganz liebe Grüße ♥♥♥

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    1. Oh nein, so geht es mir auch total oft, wenn ich auf ein Buch verzichte und es dann bei euch sehe und ihr so begeistert seid. Da verstehe ich dich komplett :-/
      Vielleicht kommst du ja irgendwie daran :)
      Ab damit auf die Wuli, da kommt alles drauf ;)

      Ganz liebe Grüße ♥♥♥

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  2. Hey Carly!

    Mensch, das Buch klingt wirklich fantastisch! Das ist mir noch gar nicht irgendwo begegnet. *gleich mal auf die WuLi setz*
    Ich mag es ja, wenn man die Rechereche-Arbeit heraus liest und nicht einfach nur so vorgesetzte "hab ich bei Google gesehen" Bilder erklärt bekommt. Natürlich kann man nicht immer alles recherchieren, aber eine gute Recherche ist dennoch das A und O. :-D

    LG
    Tilly

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    1. Hallo Tilly :D

      Ich glaube, dass dir das Buch auch echt gut gefallen könnte, da nichts willkürlich erscheint. Weder die Charaktere, noch das Setting :)

      Liebe Grüße ♥

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  3. Hab nun auch die Kritik oben - vom Inhalt sind wir uns ja einig: Sehr gute Recherche wurde betrieben und die Reiselust ist geweckt :D

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