Sonntag, 16. Februar 2014

[Buchrezension] Die Frau, die nie fror von Elisabeth Elo


Klappentext: 
Sie spürt keine Kälte, sie hat keine Angst, 
und sie gibt nicht auf...
Ihr russischer Vater hält sie für zu weich. Die Navy nennt sie mutig. Die meisten Männer finden sie attraktiv. Für die Leute in Boston ist sie eine Heldin, für die Wissenschaft ein Phänomen. Ihrer besten Freundin Thomasina ist sie zu ehrlich. Ihr Patensohn Noah möchte am liebsten immer bei ihr sein. Zeit für Pirio Kasparov herauszufinden, wer sie wirklich ist.

Erster Satz:
"Er war ein Verlierer", lallt Thomasina mit hängendem Kopf.

Eye-Candy: 
Das Cover zeigt eine zielsicher laufende Frau, aus der Vogelperspektive. Die Farben sind sehr einfach gehalten, was mir besonders gut gefällt, ist der Schimmereffekt des Umschlages. Die weiße Fläche, schimmert leicht bläulich und erinnert an Schnee bzw. an Eis. Hier zeigt der Verlag, dass man mit wenig begeistern kann, wirklich sehr schön anzusehen. 

Inhalt: 
Pirio, eine Frau Anfang dreißig, wird als Heldin in Boston gefeiert. Bei einem Zusammenstoß auf hoher See, hat sie es geschafft in eisiger Kälte vier Stunden zu überleben, obwohl ein durchschnittlicher Mensch nach wenigen Minuten schon gestorben wäre. Sie findet, dass der eigentliche Held ihr Freund Ned ist, der mit ihr auf dem Schiff war. Denn er hat die Küstenwache benachrichtigt, während Pirio in das Wasser gesprungen ist, um sich zu retten. Ned, der Exfreund von Pirios bester Freundin und der Vater von Pirios Patenkindes, steckte in Schwierigkeiten. Als Pirio Fragen stellt und versucht Neds Tod aufzudecken, wird klar, dass der Zusammenstoß kein Unfall. Je mehr sie herumforscht, desto mehr verheddert sie sich in einem Netz aus Korruption, Lügen und anderen schrecklichen Dingen. Das ganze spitzt sich zu, bis Pirio nicht nur um ihr eigenes Leben bangen muss, sondern auch um das ihrer Freunde und Familie...

Meine Meinung:
Man wird sofort in das Geschehen hineingeworfen, die wichtigsten Charaktere werden dem Leser vorgeführt und ehe man sich versieht, ist es zwei Uhr morgens und man liest immer weiter, weil man wissen möchte, wer oder was hinter dem ganzen steckt. 

Pirio ist eine tolle Protagonistin. Aus ihrer Sicht wird das Buch erzählt und ihre bissigen Kommentare, ihr schwarzer, trockener Humor und ihre ganze Art nehmen den Leser sehr schnell für sie ein. Obwohl sie versucht kalt und unnahbar zu wirken, ist sie doch sehr liebenswert, sie kümmert sich um ihr Patenkind Noah, so herzzerreißend, ihre Freunde lässt sie nie im Stich und auch sonst ist sie bemerkenswert selbstlos. 

Ein weiterer sehr interessanter Charakter ist Milosa, Pirios Vater. Ein Russe, der immer wieder abfällig über Gefühle und Amerikaner herzieht. Obwohl er so hart und gemein ist, ist er sehr faszinierend. So führt er mehrere Male Pirio auf den richtigen Weg, wenn sie nicht weiß, was zu tun ist. 
Bisschen schade finde ich, dass die interessante Familiengeschichte der Kasparov nicht wirklich durchleuchtet wurde, wie ich es mir gewünscht habe. Schließlich hat Pirios Herkunft eine wesentliche Rolle im Buch gespielt, da hätte man ruhig darauf eingehen können. 

Auch Thomasina und Noah sind sehr interessant. Thomasina, die zwar klug und hübsch ist, aber dennoch sehr tiefgreifende Probleme hat, hat in mir Sympathie ausgelöst. An sich versucht sie alles richtig zu machen, aber ihre eigene Vergangenheit macht es ihr nicht einfach eine gute Mutter für ihren Sohn Noah zu sein. 

Die "bösen" Charaktere sind ebenfalls gut skizziert, besonders die Handlanger, wurden als normale Menschen gezeigt, die vom richtigen Pfad abgekommen sind, ohne es selbst zu merken. 

Was mich etwas beim Lesen gestört hat, ist die erzwungene Annäherung von Pirio und einem der anderen Charaktere. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass sie von ihm genug angetan war. Sie fand ihn ganz nett, aber das war es auch schon und zu ihrem Charakter passt es nicht wirklich, dass sie sich dann mit ihm zufrieden gibt. Am Ende des Buches sind sie zwar gute Freunde, aber das Verliebtsein der beiden kamm einfach nicht beim Leser an. 

Die Autorin verwendet eine leicht zu verstehende Sprache, mit einigen sehr schönen Metaphern. Manchmal schweift sie für meinen Geschmack etwas zu weit ab, wenn sie zum Beispiel Düfte beschreibt, die an sich nicht wirklich eine wichtige Rolle in der Handlung spielen. Wenn es diese Abschweifungen nicht gäbe, wäre das Buch sicher nicht so lang.

In der Kürze liegt die Würze: 
Ein sehr spannendes Buch, über ein ernst zu nehmendes Thema. Das Thema an sich ist zwar nicht neu, aber durch die innovative Umsetzung, fühlt es sich nicht altbacken oder belehrend an. Anfangs ist es nicht klar, wohin die Handlung einen führen wird, wodurch der Leser miträtselt und mitdenken muss. Empfehlenswert für jeden, der auf Suspense und Thriller Elemente steht und Lust auf ungewöhnliche Charaktere hat.

Bewertung:  
Das Lesen war sehr spannend und hat Spaß gemacht. Obwohl die Autorin sehr schön schreibt, hätten die vielen Ausschweifungen nicht sein müssen. Ebenso hat mich die Liebesgeschichte gestört. Manchmal kann auch ein Buch ohne Liebesgeschichte gut sein, dieses hätte es definitiv gekonnt, daher ♥ ♥ ♥ ♥ Herzchen.

Autorin: 
Elisabeth Elo grew up in Boston and went to Brown University.  She worked as an editor, an advertising copywriter, a high-tech project manager, and a halfway house counselor before getting a PhD in American Literature at Brandeis University.  Since then, she’s taught writing in the Boston area.  She lived next to the ocean for many years and now resides in Brookline, Massachusetts. (Quelle Text & Bild) 


Vielen Dank an Daniliesing, die in Zusammenarbeit mit dem Ullstein Verlag diese Leserunde auf Lovelybooks organisiert hat. Zudem danke ich dem Verlag für die Bereitstellung und Zusendung des Buches.


Titel: Die Frau, die nie fror
Originaltitel: North of Boston
Autoren: Elisabeth Elo
Genre: Suspense, mit einem Hauch von Thriller und Krimi Elementen, internationale Literatur
Verlag: Ullstein Hardcover
ISBN - 13: 978-3550080388
Gebundene Ausgabe: mit Schutzumschlag, 512 Seiten

4 Liebe Worte:

  1. Ich mag Lorde auch richtig gern! Danke für dein leiben Kommentar♥
    Du hast mich richtig neugierig auf das Buch gemacht!
    Liebe Grüße und ich wünsche dir einen wundervollen Nachmittag!
    <3
    Catherine

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    1. Oh ja, Lorde ist toll! Ihre Musik mag ich echt gern :)
      Das Buch ist etwas langatmig, aber die Thematik ist richtig spannend!

      Liebe Grüße,
      Carly

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  2. Hm, meins ist das Buch eher nicht. Aber eine tolle Rezi :) Liebst, Emme ♥

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